"Enabling High-Impact Culture in Financial Steering", so lautet der Titel des Projekts, mit dem der Pharmahersteller Merck KGaA die Jury den
ICV Controlling Excellence Award 2023 gewonnen hat. Nominiert waren auch Projekte des Waschmittelriesen Henkel und des schweizerischen Medienkonzerns TX Group. Der ICV Controlling Excellence Award wurde auch in diesem Jahr auf dem
Congress der Controller verliehen, den der
Internationale Controller Verein (
ICV) jährlich in München veranstaltet.
Hinter der 2021 ausgerufenen
High-Impact Culture bei Merck steckt das Bestreben, ein Umfeld zu entwickeln, in dem jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin zum gemeinsamen Erfolg beitragen können. Ein klarer Fokus, reduzierte Komplexität und kontinuierlich verbesserte Produkte sind die Basis. Die Konzentration liegt dabei darauf,
Aufgaben und
Maßnahmen nach ihrer Wirkung zu priorisieren. Diesen Ansatz hat sich das Controlling-Team mit seinem Projekt "Enabling High-Impact Culture in Financial Steering" zu eigen gemacht. Um Finanzprozesse und -instrumente zu modernisieren, wurden wesentliche Elemente der
Bottom-up-Budgetplanung abgeschafft. Maßnahmen-Entscheidungen werden stattdessen auf der Grundlage kontinuierlicher Prognosen und Prioritäten der Geschäfte getroffen. Die Ressourcenzuteilung bleibt flexibel, weil unabhängig von festen Budgetzeitplänen.
Essenziell für die erfolgreiche Umsetzung sind nach Angaben der Preisträger:innen Verhaltens- und
Arbeitsweisen der Mitarbeitenden. "Wir müssen bereit sein, unseren Status quo in Frage zu stellen, neue Fähigkeiten zu lernen und unternehmerisch zu denken. Damit wir Erfolg haben, brauchen wir also nicht nur die richtigen Prozesse und Instrumente, sondern müssen auch das richtige Mindset unserer Mitarbeiter fördern", resümiert Kathrin Montry, Senior Principal Controlling Expert und Product Owner Projekt LEAP.
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Auf Basis des Beyond-Budgeting-Modells würden Zielsetzung und
Forecasting "entbündelt", die Ressourcenallokation, das Performance Management und die Verhaltens- und Arbeitsweisen verändert, erklärt der Leiter Group
Controlling &
Risk Management, Alexander Lind: "Wir vertrauen dem Talent und der Leidenschaft unserer neugierigen Köpfe. Deshalb gestalten wir eine Umgebung, in der sie ihr Potenzial entfalten und Großes bewegen können", sagt Lind. Die Jury um Leiter Prof. Dr. Utz Schäffer lobte die Weise, in der das Controlling bei Henkel mit Hilfe des
Beyond-Budgeting-Ansatzes die Finanzabteilung zum vertrauenswürdigen strategischen Berater entwickelt hat.
Digitale Roadmap für Controlling bei Henkel
Mit der Nominierung der Lösung von Henkel – "Denken in Experimenten statt in Budgets" – habe die Jury einen bislang ungewöhnlichen Weg eingeschlagen, denn es handele sich um kein konkretes Projekt, sondern um eine
digitale Roadmap, teilt der ICV zur Preisverleihung mit. Mit dieser Roadmap sollen die diversen Initiativen im Group Financial Controlling priorisiert und umgesetzt werden. Laudator Utz Schäffer lobt, das Group Financial Controlling von Henkel habe einen
innovativen und pragmatischen Ansatz entwickelt, denn mit der Roadmap würden mehrere agil und iterativ aufgesetzte Initiativen kombiniert, die im Erfolgsfall skaliert würden.
Das Projekt "
Predictive Forecasting – vom Konzept zum strategischen Impact" der TX Group gehe wie das Gewinnerprojekt von Merck von der Einsicht aus, dass der Forecasting-Prozess in einem dynamischen Umfeld an Grenzen stößt und dabei enorme Ressourcen bindet. Die Lösung der Schweizer besteht im Kern in der Einführung von
Predictive Analytics zur Unterstützung der Forecast-Erstellung. Die Jury lobte die TX Group insbesondere für die schnelle, günstige Umsetzung ohne externe Unterstützung in einem mittelständischen Unternehmen. Zudem habe das Unternehmen die Veränderung zur Weiterentwicklung von
Steuerungsprozessen und zur Stärkung des Business Partnering genutzt.
Der ICV Controlling Excellence Award
Mit dem
Controlling Excellence Award zeichnet der ICV überzeugende Controlling-Projekte aus, die für das einreichende Unternehmen eine maßgebliche Unterstützung bedeuten, weil sie genauso innovativ wie praxistauglich sind. Im Idealfall sind sie darüber hinaus auch auf andere Unternehmen übertragbar. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören Unternehmen wie Deutsche Post DHL Group, Unitymedia, Bosch, Edeka, Covestro, RWE, ElitePartner, Lufthansa, die Otto Group, McDonald’s und die Bundesagentur für Arbeit.
Die Hauptsponsoren des
mit 3.000 Euro dotierten Preises sind die
Business Intelligence-Anbieter Atvisio und
Workday. Die Fachjury ist mit Praktikern und Professoren gleichermaßen besetzt. Bewerbungen sind jeweils bis Ende Januar für den Award des dann laufenden Jahres möglich. Die Details der Ausschreibung sind auf der
ICV Website nachzulesen.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 30.05.2023
Geändert: 30.05.2023 19:02:33
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
ICV
Bild:
Bildagentur PantherMedia / alphaspirit
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