Vielen Menschen reicht das aktuelle Gehalt u.a. aufgrund der Inflation nicht mehr aus. Sollte man jetzt eine
Gehaltserhöhung von zehn bis zwanzig Prozent fordern? Das ist nicht unmöglich, aber auch kein Selbstläufer, meint der Headhunter Dominik Roth und gibt
fünf Tipps für die Gehaltsverhandlung.
Wer unter dem Eindruck der gegenwärtigen Inflation sein
Gehalt nachverhandeln will, hat natürlich die eigenen Interessen im Blick. Ein Weitblick auf die wirtschaftliche Lage, etwa hinsichtlich Inflation, kann hilfreich sein.
Arbeitnehmer sollten den Spieß einmal umdrehen und sich fragen, welche
Bedürfnisse der Arbeitgeber hat, rät Dominik Roth. Der Headhunter formuliert die fünf wichtigsten Tipps für das Gespräch mit dem Chef:
Anzeige
RS-Bilanzanalyse - Kennzahlen-Berechnung in Excel
Umfangreiches Excel- Tool zur Berechnung der wichtigsten branchenunabhängigen Kennzahlen aus Bilanz und GuV. Weiterhin G+V und Bilanz in 5 Jahres-Übersicht und druckbare Berichte, die die Lage des Unternehmens im 5 Jahresvergleich darstellen.
Preis 39,- EUR inkl. MWSt.
mehr Informationen >>
Punkt 1: Die eigene Leistungsbilanz darstellen
Wie viel habe ich der Firma eingebracht? Wer
Ergebnisse vorlegen und sogar mit
Daten und Fakten untermauern kann, wie wertvoll seine Arbeit für das gesamte Unternehmen ist, hat eine sehr gute Startposition. Wenn eigene Erfolge sich direkt oder indirekt auf die
Gewinnmarge ausgewirkt haben, hat der Arbeitnehmer starke Argumente.
Punkt 2: Probleme verstehen und Lösungen anbieten
Nur, wer seine Rolle übererfüllt, bekommt eine bessere angeboten – so argumentiert Dominik Roth. Wer aufsteigen und mehr Gehalt fordern möchte, sollte daher nach einem
Problem suchen, das der Geschäftsleitung Kopfzerbrechen bereitet – und eine Lösung dafür anbieten. Dieses Engagement muss über die eigentliche Tätigkeit hinausgehen. Ein Beispiel: Ist der Geschäftsführer überlastet, weil das Recruiting seine Kapazitäten sprengt, kann der Arbeitnehmer anbieten, die Vorauswahl und die Kommunikation mit den Bewerbern zu übernehmen, um die Geschäftsführung zu entlasten. So steigert er seinen Wert als Mitarbeiter für das Unternehmen.
Punkt 3: Alternativangebot einholen
Ein
Alternativangebot zu haben, gibt nicht nur gefühlte Sicherheit im Verhandlungsgespräch. Es steigert auch objektiv die Verhandlungsposition: "Ich möchte gern diesem Unternehmen treu bleiben, aber XY würde mir folgende Summe bezahlen."
Punkt 4: Hygienefaktordarstellung und Motivation definieren
Wer im Verhandlungsgespräch mit dem Argument punkten will, dass er viel motivierter arbeiten würde, wenn der Verdienst höher wäre, schießt sich selbst ins Aus. Kein Unternehmen tritt in Vorleistung. Besser ist es, mit der
Darstellung des Hygienefaktors zu arbeiten. Die Botschaft ist: "Geld ist für mich kein Motivator, daher habe ich bisher auch für ein meiner Meinung nach zu geringes Einkommen motiviert gearbeitet. Aber die Bezahlung ist ein wichtiger Hygienefaktor für meine Karriere. Ich möchte
im Marktvergleich fair bezahlt werden, damit ich motiviert bin, diesem Unternehmen treu zu bleiben." Anschließend sollte die Karte mit dem Alternativangebot folgen.
Wichtig: Man trifft sich immer in der Mitte. Daher eher die eigene Forderung etwas höher ansetzen.
Punkt 5: Vertragliche Fixierung
In vielen Fällen tritt eine
Gehaltserhöhung nicht sofort in Kraft. Deshalb sollten die Mehrverantwortung, die Leistungskennzahlen, die exakte Höhe und der Zeitraum im Detail vertraglich vereinbart werden. Wenn der Chef eine Gehaltserhöhung zu einem späteren Zeitpunkt in Aussicht stellt, sollte dieser Zeitpunkt schriftlich festgehalten werden.
Übrigens: Wer wirklich unter Beweis stellen will, dass er ein Gewinn für das Unternehmen ist, lässt sich auch gern an Boni messen, die durch konkret vereinbarte Ziele zustande kommen!
Erstellt von (Name) W.V.R. am 28.06.2022
Geändert: 29.06.2022 08:39:20
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
Dominik Roth
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Antonio Guillen Fernández
|