Eine
Bewerbung aus der Festanstellung bedeutet immer ein gewisses Risiko. Eine heimliche Bewerbung aus der Festanstellung gilt als illoyal. Obwohl eine Bewerbung aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis keinen Kündigungsgrund darstellt, wäre die Stimmung sicherlich in der nächsten Zeit angespannt. Um die Beziehung zu Ihren Vorgesetzten nicht zu gefährden, sollten Bewerber deshalb vorsichtig sein, wenn Sie sich nach einem alternativen Arbeitgeber umsehen, rät der internationale Fachkräftedienstleister Robert Half. Die Experten geben
sechs Tipps für eine diskrete Bewerbung aus der Festanstellung.
1. Online Spuren verwischen
Die
Online-Bewerbung geht schnell und einfach, bringt aber auch Risiken mit sich. Wer
LinkedIn oder
Xing für die Jobsuche einsetzt, sollte die Funktion abschalten, die Kontakte über Profil-Updates informiert. Das gilt vor allem, wenn man mit Vorgesetzten vernetzt ist. Jobsuchende sollten ihre Wechselabsichten nicht auf
Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken posten. Fragen nach Empfehlungen für offene Stellen sind natürlich ebenfalls tabu. Wer den Arbeitscomputer, das
Diensthandy oder den beruflichen E-Mailzugang für die Jobsuche oder eine Bewerbung zu nutzt, riskiert übrigens eine Kündigung, warnt Robert Half. Zumindest dann, wenn keine private Nutzung vereinbart ist.
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2. Bewerbungsrevier wählen
Freunde und Bekannte können bei einer Bewerbung helfen, stellen aber auch ein Sicherheitsrisiko dar. Vielleicht steht ein vielversprechender Kontakt in Verbindung mit dem bisherigen Unternehmen? Jobwechselnde sollten die Risiken abwägen, bevor Sie in Ihrem Netzwerk nach Empfehlungen fragen und jemandem die Bewerbung oder den
Lebenslauf zukommen lassen. Robert Half rät: Wählen Sie ein
fremdes Territorium, um sich aus der Festanstellung zu bewerben: eine andere Branche oder Region zum Beispiel. Dadurch könnten sich nicht nur bisher ungeahnte Möglichkeiten ergeben, auch der Lebenslauf profitiert von der neuen Vielseitigkeit, wenn es mit der Stelle klappt.
3. Zunächst anonym bleiben
Lebenslauf online veröffentlichen, aber aufgrund der Festanstellung anonym bleiben? Das bieten Jobportale wie Monster oder Stepstone. Immer mehr Personalentscheider:innen und auch Personalvermittler:innen nutzten diese Lebenslaufdatenbanken, um aktiv nach interessanten Bewerber:innen zu suchen, erklärt Robert Half.
4. Im Anschreiben um Vertraulichkeit bitten
Wer sich aus dem Job heraus bewirbt, sollte einen sogenannten
Sperrvermerk im Anschreiben achten. Ein solcher Sperrvermerk lasse sich leicht in die Betreffzeile oder am Ende des Anschreibens einbauen.
- Mögliche Formulierungen wären zum Beispiel: In der Betreffzeile: "Vertraulich: Bewerbung für …" oder "Bitte vertraulich behandeln: Meine Bewerbung …"
- Im Schlussteil des Anschreibens: "Da ich mich aktuell in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde, bitte ich Sie, meine Bewerbung vertraulich zu behandeln." Oder: "Ich bitte um die vertrauliche Behandlung meiner Unterlagen, da ich meinen Arbeitgeber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht über meine Bewerbung informieren möchte."
Wer nicht im Büro von Personaler:innen oder Headhunter:innen angerufen werden will, sollte auch dies in der Bewerbung deutlich machen, zum Beispiel: "Für Rückfragen stehe ich Ihnen privat per E-Mail sowie telefonisch morgens vor 9.30 Uhr oder abends nach 18 Uhr gern zur Verfügung."
5. Am besten aus dem Homeoffice bewerben
Wenn der Dresscode am aktuellen Arbeitsplatz eher zwanglos ist, fällt es auf, wenn man plötzlich im Anzug erscheint. Entsprechendes gilt, wenn Sie sich nach Feierabend in der Toilette umziehen und anschließend Kolleg:innen über den Weg laufen. Bewerber:innen sollten darauf achten, dass sie zwischen Arbeit und
Vorstellungsgespräch genügend Zeit haben, um sich zu Hause umzuziehen. Robert Half rät: Nutzen Sie die Möglichkeit, sich aus dem
Homeoffice heraus diskret zu bewerben.
Das eröffnet die Möglichkeit von Vorstellungsgesprächen per
Videocall. Arrangieren Sie den Gesprächstermin so, dass er zu Ihren dienstlichen Verpflichtungen passt. Legen Sie ihn zum Beispiel in die Mittagspause und stellen Sie zudem einen
Blocker in Ihren Kalender ein, mit dem Hinweis "Privat" oder "Beschäftigt". Das signalisiert Vorgesetzten und Kolleg*innen, dass Sie zu dieser Zeit nicht für Meetings verfügbar sind – und Sie können ungestört Ihr Vorstellungsgespräch führen. Eine Bewerbung aus der Festanstellung sollte insgesamt vor dem Kollegenkreis geheim gehalten werden.
6. Personalvermittler auswählen
Besonders einfach und absolut diskret können sich Jobsuchende mithilfe eines
Personaldienstleisters bewerben. Achten Sie darauf, dass dieser auf Ihr Berufsbild spezialisiert ist. Arbeitet die Personalberatung bereits für den derzeitigen Arbeitgeber, dann teilen Sie das mit. So ist in der Agentur klar, dass Ihre Bewerbung besonders vertraulich zu behandeln ist. Für seriöse Anbieter sei absolute Diskretion selbstverständlich und die Zusammenarbeit
für Bewerber:innen kostenlos, erklärt Robert Half.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 31.08.2022
Geändert: 01.09.2022 14:32:51
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
Robert Half
Bild:
panthermedia.net / Randolf Berold
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